Zwei starke Gottesdienste in einer Gemeinde?!

Zwei starke Gottesdienste in einer Gemeinde?!

Zwei starke Gottesdienste – ist das nicht eine Überforderung für die Mitarbeiter?
Zwei starke Gottesdienste. So stand es in der Gemeindevision, die Anfang des Jahres in die Gemeinde kommuniziert wurde. Und tatsächlich, im September ging ein neuer Gottesdienst (5pm) an den Start und mit Ausnahme einer kurzen Reflexionsphase haben wir aktuell sonntags zwei Erwachsenengottesdienste, um 10:30 Uhr und um 17:00 Uhr. Neue Lobpreisteams, Techniker für Ton, Licht, Bild, Mitarbeiter für den Bereich „fellowship“ (Kleingruppen) und Kids sowie Café und Hangouts mussten gefunden werden. Dabei wurde darauf geachtet, möglichst wenig aktive Mitarbeiter der Gemeinde und dafür viele neue Menschen in den Teams zu integrieren. 70 Personen sind Teil der 5pm Crew. In regelmäßigen Team Nights kommen alle zusammen, um im Gebet den Gottesdienst zu bewegen, Visionen weiter zu entwickeln, Ziele festzulegen und um sich vorzubereiten. Auch dafür gibt es ein extra Team – also ein Team, das sich ausschließlich um die „Crew“ kümmert. Damit das Büroteam der Gemeinde nicht noch einen weiteren Gottesdienst organisieren und planen muss, wurden für den 5pm Gottesdienstmanager eingesetzt, die die organisatorische Verantwortung tragen. Wir können sehr dankbar sein, denn viele ungeklärte Fragen, die wir zu Beginn des Aufbruchs hatten, haben sich inzwischen gelöst. Woher sollten die vielen neuen Techniker kommen? Drei neue Lobpreisbands? Geht das überhaupt? Mitarbeitersuche war schon immer eine Herausforderung. Was unmöglich schien, ist gelungen. Dabei sind nicht nur neue Menschen dazugekommen, sondern vor allem auch neues „Know-how“ entstanden. Wir experimentieren mit neuen Organisationsstrukturen und Verantwortlichkeiten – Erfahrungen, die auch für schon lange bestehende Teams interessant sein können. Neue und bestehende Teams lernen voneinander. Natürlich – diese neuen Mitarbeiter hätten sich ja auch in bestehende Teams einbringen können – haben es aber bis dato nicht. Warum wissen wir nicht. Der Großteil der 5pm Crew wurde durch und wegen 5pm aktiviert.

Zwei starke Gottesdienste – ist da nicht die Einheit der Gemeinde in Gefahr?
Teilweise kursiert in der Gemeinde das hartnäckige Gerücht, es handle sich bei dem neuen Gottesdienst um einen neuen Jugendgottesdienst. Das ist der 5pm definitiv nicht. Jugendgottesdienste finden Samstagabend statt und sind noch einmal etwas ganz anderes. 5pm ist ein Gottesdienst für jeden und alle Generationen – so steht es in der Gemeindevision. Die Form dieses neuen Gottesdienstes orientiert sich stärker an Menschen unter 40 Jahren, an jungen Erwachsenen und Familien. Wie zu erwarten war und gewollt ist, zieht er vermehrt Menschen aus dieser Altersgruppe an, darunter auch Menschen, die bisher noch nicht Teil unserer Gemeinde waren, worüber wir uns sehr freuen. Wir treffen also einerseits einen Nerv und sorgen unweigerlich auch dafür, dass sich die Gemeinde sortiert in morgens und abends, Jung und Alt, gewohnt und ungewohnt. Über Jahre hinweg war es eine Selbstverständlichkeit, dass alle Generationen in einem Gottesdienst eng beieinander waren. Mit zwei Gottesdienstangeboten müssen wir diese Schnittstellen und dieses Miteinander aktiver und bewusster gestalten. Dabei sind alle gefragt!

17.00 Uhr – keine leichte Zeit
Eine weitere Herausforderung ist 17:00 Uhr als Gottesdienstzeit. Dies ist der Versuch, für Eltern mit Kindern attraktiv zu sein, ohne den bekannten und bewährten Sonntagvormittag durcheinander zu bringen. 17:00 Uhr war eine schnelle und bequeme, aber in der Unsicherheit der Pandemie auch die richtige Lösung, denn durch das zusätzliche Gottesdienstangebot wurde Platz für mehr Menschen geschaffen. Die Frage nach einer geeigneten Uhrzeit wird sich jedoch im Sommer neu stellen. 17:00 Uhr ist dann „Mitten am Tag“. Die Frage der nächsten Wochen wird sein, ob diese Uhrzeit wirklich geeignet ist, um langfristig einen zusätzlichen starken Gottesdienst aufzubauen oder ob nicht alle Gottesdienste (Kinderbrücke und
die zwei Erwachsenen-Gottesdienste) am Morgen besser wären. Geht das? Wie soll das funktionieren? Das sind gute und wichtige Fragen. Am Beispiel anderer Gemeinden können wir sehen, dass zwei Gottesdienste am Morgen funktionieren. Aber ohne Veränderungen in beiden Gottesdiensten wird es nicht gehen. Es ist also eine noch ganz andere Frage viel wichtiger. Sind wir als Gemeinde bereit, diesen Schritt zu gehen, der für uns alle etwas ändern würde – auch für die, für die alles aktuell optimal ist. Diese Fragen wollen wir gemeinsam bewegen und im März soll es
einen ersten „Test“ geben. An zwei Sonntagen werden zwei starke Gottesdienste mit tollen Kinderprogrammen an einem Morgen stattfinden. Die Brückengemeinde ist stolz auf ihre Kultur, Neues
auszuprobieren und neue Wege zu gehen. Es gehört zur DNA des Offenen Abends, für und mit der nächsten Generation Gemeinde zu bauen, sie in Verantwortung einzubinden und Gestaltungsspielräume zu schaffen. Wir werden die Erfahrungen der Testsonntage und auch die Umfrageergebnisse der Gemeindeumfrage auswerten, um ein gutes Gottesdienstangebot für die Zukunft zu schaffen, damit viele Menschen aller Generationen ihren Platz in der Gemeinde finden.
Gemeindeleitung & Pastoren

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